Die
sumerischen Überlieferungen beinhalten eine Vielzahl von Berichten über unsere
Frühgeschichte. Es war die Zeit, in der die Götter noch die Fäden in der Hand
hielten. Einigen Göttern kommt eine Art Schlüsselrolle zu. Einer davon ist
Enlil.
Enlil
ist der einzige Sohn des Gottes Anu mit seiner Frau Antu.
Anu
könnte man als Gottvater bezeichnen, der eher im Hintergrund blieb und das
Wirken seinen Söhnen überließ. (Anu hatte noch einen weiteren Sohn, seinen
Erstgeborenen mit der Id. Zwischen diesen beiden Söhnen herrschte Rivalität!)
Dieser
eben genannte Anu hatte zwei Söhne.
·
Enlil, — diesen hatte er
mit seiner Frau Antu. Er war der rechtmäßige Erbe.
·
Enki, — diesen hatte er
mit der Id gezeugt. Er war der Erstgeborene.
Enlil
wurde geboren, längst bevor die Erde von den Göttern (Anunakis) besiedelt
wurden.
Durch
Losentscheid wurde ihm einst Macht und Verantwortung über die Erde übertragen.
Das
zumindest ist die Aussage aus dem sumerischen Atra Hasis – Epos.
Atra
Hasis 10
und ihr Aufseher Ennugi.
Die Götter ergriffen die (Los-)Flasche,
warfen das Los und teilten ihre Anteile.
Anu stieg hinauf in den Himmel,
die Erde übernimmt ... (=
Enlil).
In
Nippur errichtete er seine Erdbasis. Von hier aus beaufsichtigte er das Projekt
Erde.
Ihm
unterstand die Erde, wohingegen seinem Halbbruder Enki das Wasser und auch die
Goldminen in Südafrika unterstellt wurden.
Er
setzte Könige ein und achtete darauf, daß sie den von ihm gegebenen Regeln
folgten. Damit schlüpft er ausgezeichnet in die Rolle des biblischen Gottes
Jahwe.
Nicht
immer war sein Verhältnis zu den Menschen ungetrübt!
Er
gedachte sogar, durch die Sintflut die gesamte Menschheit auszurotten. Auch in
Sachen Sodom und Gomorra wurde eine ganze Region von ihm vernichtet.
Siehe
dazu auch: www.gottwissen.de/bibel/b3rache.htm
5 Als aber der HERR sah, daß der Menschen Bosheit groß war auf
Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar,
6 da reute es ihn, daß er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und
es bekümmerte ihn in seinem Herzen,
7 und er sprach: Ich
will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde,
Die
sumerischen Überlieferungen sind da genauer. Hier beschränkt man sich nicht auf
nur einen Gott. Außerdem räumt man ein, daß unter den Göttern nicht immer
Eintracht herrschte.
Der
eine Gott Enlil will die Menschen vernichten, und der andere Gott Enki
widersetzt sich dem Vorhaben des Gottes, der die Macht über die Erde hatte und
sorgt dafür, daß zumindest eine kleine Saat Menschen die Katastrophe überlebt.
Atra Hasis 352
Es waren noch keine 1200 Jahre vergangen,
da wurde das (bewohnte) Land immer größer,
die Menschen immer zahlreicher.
Das Land (der Menschen) brüllte wie ein Stier,
355
und durch ihren Lärm fühlte sieh der Gott belästigt. Enlil hörte ihr Geschrei
und sprach zu den großen
Göttern:
»Das Geschrei der Menschen
ist mir lästig.
Durch ihren Lärm finde ich keinen Schlaf
360 Laßt eine
Seuche entstehen,
Atra Hasis II Kol. 1
Zwölfhundert Jahre waren (abermals) vergangen,
da wurde das (bewohnte) Land größer und die Menschen zahlreicher.
Das Land (der Menschen)
brüllte wie ein Stier.
Der Gott fühlte sieh durch
ihren Lärm belästigt.
5
Enlil hörte ihren Lärm
und sprach zu den großen
Göttern:
»Groß ist der Lärm der
Menschen.
Durch ihr Geschrei finde ich
keinen Schlaf
Schneidet den Menschen alle
Nahrung ab, ...
Weil
dies alles nicht den erwünschten Erfolg zeigte, sollte dann die Sintflut die
Lösung sein.
Gilgamesch
Tafel 11 (Auszug)
Die Götter mögen nur kommen zum Schüttopfer!
Doch Enlil
soll nicht kommen zum Schüttopfer,
Weil er unüberlegt die
Sintflut machte
Und meine Menschen dem Verderben anheimgab!<
Sobald wie Enlil herzugekommen,
Sah das Schiff und ergrimmte Enlil,
Voller Zorn ward er über die Igigi-Götter:
>Eine Seele wäre entronnen?
Überleben sollt' niemand das
Verderben!<
1Mo
6 (Langbein)
6) Und es missfiel
Jahwe, dass er den Menschen gemacht hat(te) auf der Erde und er war
gekränkt in seinem Herzen.
7) Und er sprach, Jahwe: ich will weglegen den Menschen, welchen ich schuf*, weg vom
Gesicht (genauer: weg von auf dem Gesicht) des Landes (Ackers), vom Menschen
bis zum Tier und den Vögeln, denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe.
8) Und Noach, er fand Mitleid vor den Augen Jahwes.
*
Die sumerischen Quellen nennen Enki als den Schöpfer des Menschen.
Enlil
hingegen ist jener, der das Menschengeschlecht wieder loszuwerden gedachte.
Gottvater
(Anu) bleibt in dieser Angelegenheit weitgehend im Hintergrund!
Anfangs
schrieb ich, daß es Enlil und nicht Enki war, der Macht über die Erde bekam. Es
bietet sich noch an, an dieser Stelle einen Hinweis auf die Bibel einfließen zu
lassen.
Denn
in Verbindung mit der Versuchung in der Wüste gibt sich der Verführer als jener
zu erkennen, dem die Macht über die Erde übertragen wurde. Dem Bericht zu Folge
hat Christus diesem nicht widersprochen!
Und er sagte zu ihm: All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche
will ich dir geben; denn sie
sind mir überlassen, und ich gebe sie, wem ich will.
Und der Teufel sprach zu ihm: Dir werde ich ihre Pracht und all
diese Macht geben, denn mir
ist sie übergeben, und ich gebe sie, wem ich will.
und sprach zu ihm: "All diese Macht und dieser Reiche
Herrlichkeit will ich dir geben; denn mir ist sie verliehen, und ich kann sie schenken,
wem ich will.
und bot sie Jesus an: «Alle Macht über diese Welt und ihre
Herrlichkeit will ich dir geben; denn mir gehört die Welt, und ich schenke sie, wem ich
will.
und sagte zu ihm: "Ich werde dir die Macht über dies alles und
seine Herrlichkeit geben; denn sie ist mir übertragen, und ich gebe sie, wem ich will.
Kompaktlexikon
Religion (Auszug)
Oberster Herrscher im Pantheon war zunächst der Himmelsgott An,
verehrt im Hauptheiligtum von Uruk. Später musste er die Position seinem Sohn,
dem in der Nachbarstadt Nippur
beheimateten Gott Enlil ("Herr des Windes") überlassen, der
als Schöpfer von Sonne, Mond und Vegetation galt.
In dem Buch "Götter Mythen Kulturen
Pyramiden" von Z. Sitchin fand ich den Hinweis, daß ein gewisser Sargon
I (König von Akkad, König von Kisch /
bibl. Kusch) damit angab, daß sich sein Reich dank der Gunst Enlils vom
Mittelmeer bis zum persischen Golf erstreckte.
Sargon I ein Günstling Enlils? Das ist etwas
verwunderlich, denn ich habe in der Bibel keinen Hinweis gefunden, daß Sargon
ein besonderer Günstling des biblischen Gottes gewesen sei.
Unter Sargon I wurde Babylon (gegründet von Marduk,
dem Sohn Enkis) zerstört.
Das wiederum paßt ins Bild, daß Sargon ein Schützling
Enlils war, denn sein (Enlils) Rivale war ja Enki. Damit wurde Babylon, die
Stadt, die damals wie keine andere an Enkis Dynastie erinnerte, entmachtet.
Aber dadurch wird Enlil noch lange nicht mit dem Volke Gottes in Verbindung
gebracht!
Auszüge
zu Sargon aus:
... Agade ist eine Stadt in Nordbabylonien (1Mo10,10).
Inschriften belegen, daß eine von Sargon I. (ca. 2350-2300 v.Chr.) begründete
frühsemit. Dynastie hier herrschte. Unter ihm und seinen Nachfolgern, besonders
Naram-Sin, entstand ein Reich, das sich bis an den Pers. Golf und von Elam bis
an das Mittelmeer, ja zeitweise bis nach Kleinasien erstreckte. ...
... Nach der babylon. Tradition wurde Babylon vom Gott Marduk
gegründet und ca. 2350 v.Chr. von Sargon zerstört. ...
... Die Vorstellung von der Begrenztheit der Welt findet sich um
2300 v.Chr. bei Sargon von Akkad in Babylonien. Als erster nahm er für sein
Reich, das sich vom Pers. Golf bis zum Mittelmeer erstreckte, den Titel
»Weltherrscher« in Anspruch. ...
Die
Bibel nennt Jahwe als den Verursacher der Sintflut. Gemäß dem Gilgamesch – Epos
ist jener, der die Sintflut zur Vernichtung des Menschengeschlechtes will, kein
anderer als Enlil.
Jahwe = Enlil ?
Enlil = der Teufel ??
der
Teufel = Jahwe
???
Natürlich
kann man das Ganze auch von einer anderen Seite her aufrollen. In diesem Fall kommt man natürlich auch zu
anderen Schlußfolgerungen.
Jahwe = Enlil
Enlil = rechtmäßiger Sohn Gottes
Gottes
Sohn = Gott (der Bibel)
Autor: B. Freytag
www.fallwelt.de/fallwelt/mythen/sumer/enlil.htm